EU-Parlament fördert Zerschlagung und Privatisierung der Bahnen

Presseerklärung
Basisinitiative Bahn von unten warnt:
EU-Parlament fördert Zerschlagung und Privatisierung der Bahnen
Heute hat das Europaparlament in Strasbourg über die sogenannte 
Neufassung“ des Ersten Eisenbahnpakets abgestimmt. Trotz 
gewerkschaftlicher Warnungen und Proteste sollen damit die weitere 
Aufspaltung bestehender Bahngesellschaften und die Liberalisierung und 
Privatisierung im Eisenbahnwesen vorangetrieben werden. Hierzu erklärt 
die gewerkschaftliche Basisinitiative „Bahn von unten“, Mitglied im 
Aktionsbündnis „Bahn für Alle“:

Obwohl die Bahnprivatisierung in Großbritannien ein teurer Irrweg war 
und die vor 20 Jahren eingeleitete europaweite Liberalisierung nicht 
die versprochenen Erfolge gebracht hat, wollen EU-Kommission und 
EU-Parlament nun eine härtere Gangart einlegen. Dabei geht es vor allem 
um die Öffnung profitabler Teilbereiche für private Konzerne.

Damit soll der private Profit über die Sicherheit und Interessen der 
Fahrgäste und Beschäftigten gestellt werden. So werden auch 
Menschenleben aufs Spiel gesetzt“, warnt Hans-Gerd Öfinger, Sprecher 
der Initiative Bahn von unten. Ebenso solle eine Unterauftragsvergabe 
und Privatisierung von Teilbereichen wie Rangierbahnhöfen und 
Instandhaltungswerken durch branchenfremde Unternehmen erzwungen 
werden. „Dies fördert Lohndumping und Leiharbeit und steigert die 
Risikobereitschaft in Sicherheitsfragen“, erklärt Öfinger: „Die 
geforderte weitgehende Trennung von Bahngesellschaften in Infrastruktur 
und Betrieb hat ein Aufblähen neuer Verwaltungsapparate zur Folge.“

Die neoliberal motivierte Zerschlagung und Privatisierung der 
Eisenbahnen stärkt die Tendenz zur Rosinenpickerei, behindert die 
dringend notwendige Verlagerung von Güter- und Personenverkehr auf die 
Schiene und sabotiert den Europagedanken“, so Öfinger: „Die Eisenbahn 
ist ein komplexes zusammenhängendes Gefüge, das nicht in 
profitorientierte Filetstücke zerlegt werden darf. Statt Zerstückelung 
der Eisenbahnen, Verdrängungswettbewerb und Wirtschaftskrieg brauchen 
wir eine partnerschaftliche Kooperation. Unser Ziel: die Vereinigten 
Eisenbahnen von Europa im öffentlichen Eigentum und unter 
demokratischer Kontrolle der Beschäftigten und der Öffentlichkeit.“

Nachdem die EU-Kommission für 2012 eine Richtlinie zur vollständigen 
Zerschlagung der Eisenbahngesellschaften angekündigt habe, sei nun ein 
europaweiter Widerstand dringend geboten, fordert Öfinger: „Ein 
Schulterschluss von Beschäftigten, Gewerkschaften, Eisenbahnfachleuten, 
Privatisierungsgegnern und Umweltverbänden ist nötiger denn je.“

Unsere Alternative:
Eine moderne und integrierte Eisenbahn in öffentlicher Hand und unter 
demokratischer Kontrolle
http://www.bahnvonunten.de/?p=600

Weitere Informationen:
Hans-Gerd Öfinger, Tel. 0173 – 65 28 418,
info@bahnvonunten.de - www.bahnvonunten.de

16. November 2011

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