Wenn die Deutsche Eisenbahnreklame verkauft wird:
Subunternehmer fürchten um ihre Existenz - Dumpingkonkurrenz aus Osteuropa?
Ein Betroffener kommt zu Wort.

 

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Sehr geehrter Herr Öfinger,

ich kann Ihrem Unmut nur beistimmen...

Seit nunmehr zwei Jahren verfolgen wir dieses Gerücht und mussten entsetzt aus der Fachpresse im Januar erfahren, dass die Übernahmeschlacht der Deutschen Eisenbahn-Reklame in die heiße Phase übergegangen sei.

Nicht nur 270 Mitarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze, sondern auch die Existenzen vieler Subunternehmer (zu denen wir auch gehören), die seit fast einem Jahrzehnt der DERG treue Dienste leisten, sind bedroht.

Ich für meinen Teil, würde Herrn Mehdorn gerne die Frage stellen, ob er denn meiner Tochter erklären möchte, warum wir evtl. aus unserem Häuschen (welches wir mit viel Arbeit und eigenem Schweiß erst vor fünf Jahren errichtet haben) wieder in eine 3-Zimmer-Wohnung ziehen müssen, bzw. warum sie sich evtl. neue Freunde suchen muss. Nur weil ein Manager nicht rechnen kann und wider jeder Vernunft ein lukratives Tochterunternehmen an die Konkurrenz verscherbeln möchte? Macht fordert Gier und Gier fordert ihren Tribut mit unvorstellbarem Egoismus. Aber darin waren unsere Wirtschaftsbosse ja schon immer gut (s. Hartz & Co.).

Unsere Befürchtung ist, dass der Käufer der DERG sämtliche Verträge mit den Subs gegen Neue – um einiges schlechter bezahlte – eintauschen möchte. Damit, wie bei der Firma Ströer und anderen Firmen, Verträge mit Leuten aus dem Ostblock abgeschlossen werden können, die ohne jeglichen Steuerbeitrag für unser System arbeiten...und sogar ohne Versicherung!!! Möchte der Staat hier tatenlos zuschauen? Warum kontrolliert keiner diese Zustände. Vielleicht sollte Herr Hans Eichel mal die Bücher der sogenannten „freiwilligen Plakatierer“ dieser Firmen mal durchschauen. Das sind alles Knebelverträge mit absoluten Dumpingpreisen, Abzocke ohne jegliche Rechtfertigung, die diese „Mitarbeiter“ in den finanziellen Ruin treibt und nur ohne „ehrliche“ Abgaben wie  Krankenversicherung, EkSt., Solibeitrag, Gewerbesteuer, Unfallversicherung etc. betrieben werden kann. Dem wollen und können wir uns nicht anschließen. Aber Hauptsache Herr Udo Müller, Ströer-DSM Chef, kann weiterhin mit seinem >Maybach< durch die Gegend kutschiert werden.

Kaum eine Woche vergeht, ohne dass Firmen übernommen werden, Mitarbeiter im großen Stil entlassen werden und die Manager...die gehen immer mit vollen Taschen. Entschuldigen Sie bitte den nun folgenden Gefühlsausbruch...aber es KOTZT mich an und ich kann nicht nachvollziehen, warum so viele Menschen hier in Deutschland bloß zuschauen, resigniert ihre Köpfe in den Sand stecken und nichts dagegen unternehmen. Sind wir uns eigentlich nichts mehr wert?

Ich kann nur hoffen, dass die Geschichte für alle Beteiligten gut ausgeht und wünsche Ihnen viel Kraft und Mut Dinge zu sagen, die keiner wagen würde und auch für die Zukunft nur das Beste.

Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen...

Mit vielen Grüßen

(Name und Anschrift sind der Internetredaktion bekannt)

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Diese Zuschrift eines Betroffenen bezieht sich auf den Artikel:
Rosinenpickerei und Ausverkauf gehen weiter.
Wird die Deutsche Eisenbahnreklame
(DERG) abgeschlachtet?

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