Brief aus Linz (Österreich):
Auch den ÖBB droht die Privatisierung.
Hoch die internationale Solidarität!

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Liebe KollegInnen,

Auf der Homepage "Bahn von unten" haben wir von den Streiks bei der Deutschen Bahn erfahren. Die Angriffe auf die Interessen der Beschäftigten bei der Bahn ist längst ein internationales Phänomen.
In Österreich stehen die ÖBB an der Schwelle zur Privatisierung und wenn man sich die teilweise jetzt schon furchtbaren Arbeitsbedingungen ansieht, kann man sich ausmalen welche Zustände nach der Privatisierung im Arbeitsleben der ÖBB-MitarbeiterInnen vorherrschen werden. Jetzt zum Beispiel steht die Nichteinhaltung von vorgeschriebenen Ruhezeiten der LokführerInnen, denen unzählige Menschenleben in den Zügen die sie steuern anvertraut werden, an der Tagesordnung. Dies liegt aber nicht an dem fanatischen Arbeitseifer der LokführerInnen, sondern daran, dass die ÖBB einfach viel zu wenige LokführerInnen beschäftigt haben und auch nicht wirklich vorhaben diesen unhaltbaren Zustand zu ändern. Ein Beweis dafür ist die Anhäufung von geschlagenen 6.000.000 Überstunden in den letzten zehn Jahren.
Die neue (alte) schwarz-blaue Regierung in Österreich wird in den nächsten Jahren mit Sicherheit die Weichen in Richtung Privatisierung und die Zerschlagung der ÖBB in die vier Kernbereiche (Personenverkehr, Güterverkehr, Infrastruktur und Schienennetz, Verwaltung) stellen. Die Konsequenz daraus wird ganz nach amerikanischem Vorbild die Privatisierung von allem Gewinnbringenden (z.B. Güterverkehr). Alles Unrentable (z.B. Personenverkehr), also nicht Verkäufliches, bleibt am Steuerzahler hängen.
Auch der drastische Stellenabbau von 65.000 im Jahr 1994 auf 48.000 heute und der Plan noch weitere Stellen abzubauen und viele nicht nach zu besetzen sind nicht nur enorme Verschlechterungen für die ÖBB-MitarbeiterInnen selbst, sondern auch ein gefährliches Spiel mit der Sicherheit aller BahnkundInnenen.
Dies soll eine Aufforderung an die Gewerkschaftsführung sein endlich geschlossen die Zähne zu zeigen und Stärke zu beweisen. Euer Streik in Deutschland kann somit ein wichtiges Signal sein, dass die Gewerkschaft der Eisenbahner auch in anderen Ländern aktiv wird.
Hoch die internationale Solidarität,
ÖBB-Lehrlinge aus Linz (Österreich)

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