Bonuszahlungen an DB-Vorstandsmitglieder:

Lothar – wir wollen von Dir die ganze Wahrheit wissen!

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Die Meldungen über Bonuszahlungen an DB-Vorstandsmitglieder in Millionenhöhe bei einem Börsengang unabhängig von den Erlösen haben bei der TRANSNET-Mitgliedschaft Verärgerung und Empörung ausgelöst.

Aus der Sicht von Bahn-Beschäftigten, die das Chaos der letzten Tagen ausbaden mussten und denen dabei äußerst viel Flexibilität und Energie abverlangt wurde, während die Spitzenmanager abgetaucht sind, ist es durch nichts zu rechtfertigen, hoch dotierte Vorstände noch einmal zusätzlich für die grob fahrlässige Verschleuderung von öffentlichem Vermögen zu belohnen. Nach dem Verrat und Seitenwechsel des früheren TRANSNET-Vorsitzenden und heutigen DB-Vorstandsmitglieds Norbert Hansen ist dies ein weiterer Schlag gegen die Interessen der Beschäftigten.

Für Gewerkschafter stellt sich dabei insbesondere die Frage, wie sich der TRANSNET-Vorsitzende Lothar Krauß und die anderen TRANSNET-Mitglieder und Arbeitnehmervertreter im DB-Aufsichtsrat zu dieser Frage verhalten haben. Wir fordern dazu von Lothar Krauß die volle Aufklärung über sein Stimmverhalten und das der anderen Aufsichtsratsmitglieder. Ebenso fordern wir von den Aufsichtsratsmitgliedern volle Transparenz über die Höhe ihrer Bezüge und vor allem Aufklärung darüber, welchen Teil davon sie persönlich einbehalten und welchen Teil sie als Spende für gewerkschaftliche oder soziale Zwecke weitergeleitet haben.

Lothar Krauß schweigt zu den Vorwürfen und fordert jetzt vom Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Müller „Transparenz“. Kollege Krauß ist seit vielen Jahren DB-Aufsichtsratsmitglied und seit Sommer stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Er war auch an den Entscheidungen zu den Bonuszahlungen beteiligt. Daher wollen wir jetzt vor allem von ihm wissen, wie er sich dazu verhalten hat und ob er in dieser Funktion immer wieder auch solchen Vorlagen des DB-Vorstands zugestimmt hat, die bei der Gewerkschaft auf Kritik gestoßen sind.

Ein Neuanfang von TRANSNET ist nur durch eine lückenlose Aufklärung dieser Vorgänge und entsprechende personelle Konsequenzen möglich. Ein Börsengang der Bahn darf nicht nur um wenige Monate verschoben werden, sondern muss jetzt für immer von der Tagesordnung genommen werden.

Unerträglich ist auch, dass DB-Chef Hartmut Mehdorn und DB-Finanzvorstand Sack derzeit mit dem Bundesaußenminister in Saudi-Arabien weilen und dort Investoren für einen Börsengang suchen, den drei Viertel der Bevölkerung gar nicht wünschen. Wir fordern Hartmut Mehdorn und Diethelm Sack auf: Brechen Sie sofort diesen Besuch ab, kommen Sie zurück nach Deutschland und stellen Sie sich den Problemen unserer Bahn.


29. Oktober 2008

www.bahnvonunten.de